Ich bin mit der GSX zügig weitergekommen. Tankbefestigung, Elektrik, Gehäuseentlüftung, Frontmaske, Scheinwerfer, Kettenschutz …
Eine neue Lampenhalterung
Nachdem mein letzter Verkleidungsplan in die Hose ging, habe ich mir diesmal überlegt, die ganze Front “modular” aufzubauen. Also Stück für Stück. Sollte mir am Ende wieder irgendwas davon nicht gefallen, kann wenigstens der Rest dranbleiben. Also habe ich mir erstmal zwei sehr stabile Bügel gebogen, die ich vorne quer zwischen die Holme geschraubt habe. Auf die Weise habe ich schon mal eine Grundlage für den Scheinwerfer und die Verkleidung. Und die Blinker sind auch schon mal dran.
Dezent aber trotzdem irgendwie markant. Das gefällt mir schon ganz gut:
Jetzt noch testweise ein Lochgitter rein. Ja, hat was:
Das ist zwar ein ziemlich wilder Stilmix, aber ich befinde mich ja noch in der Findungsphase, da sind ein paar Experimente erlaubt. 🙂
Widmen wir uns dem Scheinwerfer:
Halterungen für den Linsenscheinwerfer
Ich habe mir in den Kopf gesetzt, einen sogenannten Ellipsoidscheinwerfer zu verbauen. Das ist im Grunde ein Halogenscheinwerfer, nur dass statt eines Reflektors mit Streuscheibe ein Glaslinse verwendet wird. Abblend- und Fernlicht werden nicht über unterschiedliche Glühdrähte, sondern über eine elektromagnetisch betätigte Blende geschaltet, die den Lichtaustritt nach oben öffnet.
Ich finde den Linsenscheinwerfer aus verschiedenen Gründen spannend. Erstens aus praktischen Gründen, weil er sehr klein ist und damit mehr Möglichkeiten als ein klassischer Rundscheinwerfer bietet. Außerdem optisch, weil ich die Linse cool finde. Das erinnert mich immer ein bisschen an HAL9000 aus 2001: Odyssee im Weltraum
Drittens finde ich ihn interessant, weil er sich an Motorrädern nie durchsetzen konnte. Während Autohersteller mit Linsen-, Xenon-, LED- und neuerdings sogar Laser-Scheinwerfern experimentieren, gab und gibt es an Motorrädern fast ausschließlich klassische Leuchtmittel. Erst in jüngster Zeit haben manche Hersteller LED-Scheinwerfer verbaut. Die “Zwischenstufen” wurden mehr oder weniger übersprungen: Xenon war aufgrund der hohen Ströme am Motorrad nur schwer umsetzbar und Linsenscheinwerfer fanden kaum Verwendung, weil … ja, warum eigentlich? Keine Ahnung.
Aber genug der grauen Theorie, zurück zur Praxis: Da es für meinen Scheinwerfer keinen Halter zu kaufen gibt, musste ich mir selbst was basteln. Um den Schweinwerferwinkel verstellen zu können, habe ich aus dickem Alublech abgewinkelte Halter mit seitlicher Bohrung angefertigt. So kann man den kompletten Scheinwerfer drehen.
Mit etwas schwarzer Farbe sieht das ganz okay aus. Zumindest aus der Ferne. Wenn man genau hinschaut, sieht man, dass die Halter etwas unsymetrisch sind. Das liegt aber nicht nur an meinen Haltern, sondern am Gehäuse selbst. Die vier Befestigungsschrauben haben unterschiedliche Abstände zum Rand des Scheinwerfergehäuses. Und interessanterweise nicht mal symetrisch, sondern um 180° gedreht. Soll heißen: Die Schraube rechts oben hat den gleichen Abstand wie die Schraube links unten. Und die Schraube links oben wie die rechts unten. Der ganze Scheinwerfer wirkt deshalb, also wäre er um ein paar Grad verdreht. Keine Ahnung, warum das so ist. Ist mir im Moment aber auch egal, Hauptsache am Ende funktioniert alles.
Den Tank anpassen
Weiter geht’s mit dem Tank. Der Bol D’Or-Tank passt optisch hervorragend, nur die Befestigung passt nicht. Den hinteren Befestigungspunkt musste ich nach hinten verlegen, da der Honda-Tank knapp 10 cm länger als der originale Suzuki-Tank ist. Dafür musste ich mir eine neue Aufnahme anfertigen.
Ich habe ein Stück Flachstahl angefertigt, den ich auf die originalen Befestigungspunkte schrauben kann. Und dann noch eine Verlängerung rangeschweißt. Alles sehr stabil, damit nichts abbrechen kann. Noch ein bisschen schwarze Farbe drauf, und schon sieht das richtig gut aus und hält auch:
Unter dem Loch ist eine Mutter angeschweißt, damit ich die Befestigungsschraube bequem festziehen kann. Auf die Schraube selbst kommen ein paar Dämpfungsgummis und ein dickwandiges Distanzsstück (aus einem MZ-Kolbenbolzen).
Das ist erstmal provisorisch, denn momentan weiß ich noch nicht, wie hoch der Tank am Ende sitzen wird. Sobald das geklärt ist, werde ich mir die Befestigung noch mal vornehmen. Am liebsten würde ich die Schraube nämlich nicht von oben durchstecken, sondern von unten. Dann müsste man die ganzen Gummis und das Distanzstück nicht immer drauffummeln, sondern könnte alles drauflassen und müsste nur den Tank von oben draufstecken, Mutter drauf, fertig.
Die vorderen Tankaufnahmen am Rahmen hatte ich schon passend gekürzt, jetzt mussten noch die Gegenstücke am Tank geändert werden. Die originalen Halter habe ich weggeflext, das darunter liegende “Bodenblech” aber belassen, damit ich die neuen Halter daraufschweißen konnte. Das erschien mir ungefährlicher als direkt am dünnen Tankblech zu schweißen.
Erstmal habe ich nur die beiden oberen Winkel festgeschweißt. Damit lag der Tank schon sehr gut, ließ sich aber noch nach oben abheben. Deshalb habe ich noch zwei daruntergesetzt. Damit ist der Tank nach oben und unten sicher fixiert. Und nach vorne und hinten kann er nicht, weil er hinten fixiert ist.
Damit nichts wackelt und klappert, habe ich die Winkel mit Kantenschutzband versehen. Das sieht nicht sonderlich toll aus, funktioniert aber einwandfrei.
Ein filigraner Kettenschutz muss her
Der originale Kettenschutz der GSX sieht aus, wie originale Kettenschutze (Kettenschützer?) an japanischem Alteisen nun mal aussehen: Robustes Hartplastik, ausgesprochen funktional, entsprechend groß und deshalb nicht wirklich schön. Hier ein Bild im ausgebauten Zustand:
Darunter liegt bereits das Ausgangsmaterial für meinen Eigenbau-Kettenschutz: Ein Aluprofil mit 4 cm Breite und 2 cm Höhe. Materialstärke 2 mm.
Ich habe mir zwei Haltebleche für die originalen Befestigungspunkte gebaut. Das vordere hat 2 Befestigungspunkte am Blech, damit es sich nicht verdrehen kann, das hintere kommt mit einem aus. Befestigt sind sie mit Nieten; das spart auf der Innenseite Bautiefe und sieht dezenter aus als Schrauben.
Ganz glücklich bin ich damit nicht. Erstens sieht es komisch aus, dass die Bleche ganz unterschiedliche Formen haben. Vielleicht sollte ich das hintere doch auch dreieckig machen, mit einer geraden Verlängerung nach unten. Außerdem stört es mich, dass die Bleche außen befestigt sind, nicht auf der Innenseite. Aber das wäre aufgrund der Befestigungspunkte aufwändiger und instabiler gewesen. Und mit schwarzem Lack fällt das nicht mehr so negativ auf. Ich lasse es erstmal so.
Individuelle Kotflügel
Außerdem habe ich mir passende Alu-Kotflügel anfertigen lassen, bin mit der Befestigung aber noch nicht weitergekommen. Dazu später mehr.
Jetzt auch mit Ölthermometer
Ach ja, fast vergessen. Die Kati hat jetzt ein Ölthermometer am Einfüllstutzen. Ich weiß, ich weiß, sowas taugt nicht viel und ist nur eine Spielerei. Aber da die Verschlussschraube kaputt war, musste irgendwas anderes her, und da fand ich das Thermometer ganz nett.