Die letzte Woche meiner Elternzeit wollte ich eigentlich für ein paar schöne Motorradtouren nutzen. Aber da das Wetter nicht so recht wollte, habe ich die Zeit eben in der Garage verbracht und eine ganze Menge geschafft.
Hebebühne + Frontwippe = Parkplatz
Ich habe Muttern auf die Hebebühne geschweißt, um die Frontwippe darauf festschrauben zu können. Jetzt kann ich ganz bequem ein Motorrad darauf parken, ohne mich mit Spanngurten rumärgern zu müssen.
Motorhalter für den Ersatzmotor
Ich habe auch meine Regale ein bisschen aufgeräumt und für meinen Ersatzmotor einen Motorhalter gebastelt, damit er nicht mehr rumkippelt und den Regalboden beschädigt. Sehr schön ist er nicht geworden, aber der Motor steht sicher und läuft auch nicht aus.
Neuer Kompressor
Mein billiger Baumarktkompressor hat mich schon öfters im Stich gelassen. Regelmäßig schafft er es nicht, Werkzeuge anlaufen zu lassen. Schlagschrauber, Blechschere – es zischt nur.
Bei eBay Kleinanzeigen habe ich einen Kaeser Economy 3 Kompressor gefunden, der zwar schon 34 Jahre alt ist, aber einen sehr gepflegten und gut erhaltenen Zustand macht. Obendrein war der Preis sehr fair. Ähnliche Angebote kosten teilweise das Dreifache. Also habe ich ihn mir geholt.
Schönes Ding! Ziemlich laut, aber durch den kräftigen Motor ist er schnell voll und der größere Kessel muss nicht so oft aufgefüllt werden. Für meine Zwecke optimal. Leider verliert er leicht Luft. Ich werde mal alle Anschlüsse nachziehen, vielleicht reicht das schon.
Kettenfluchttester
Und wo ich schon dabei war, habe ich mir noch ein Spielzeug gekauft. Einen Kettenfluchttester Profi Laser C.A.T.
Erfahrungsgemäß kann man den Kettenspannermarkierungen an der Schwinge nicht wirklich trauen und vor allem mein MZ Café Racer hat aufgrund eines eiernden Kettenradträgers große Probleme mit der Kettenflucht. Da kann es nicht schaden, mit diesem kleinen Laser zu prüfen, ob die Kette wirklich gerade läuft.
Die Kettenflucht an meinen beiden Suzukis hat zu meinem Erstaunen perfekt gepasst. Aber an der MZ war sie eine Katastrope. Wenn ich den Tester an verschiedenen Stellen auf das Kettenblatt drücke, wandert der Laserpunkt am Motor ca. 2 cm hin und her! Wahnsinn! Kein Wunder, dass die Kette schneller verschlissen war als der Hinterreifen. Da kann ich aber auch nicht viel dran ändern. Ich habe es immerhin so eingestellt, dass die Abweichung zu beiden Seiten gleich groß ist und wenigstens die Räder halbwegs fluchten.
Bremse überholen
Die Katana bremst dank neuer Bremsbeläge hervorragend. Aber in bestimmten Schräglagen hat die Bremse rhythmische, schabende Geräusche gemacht. Also habe ich mit diesem “Spezialwerkzeug” geprüft, ob die Scheiben evtl. verzogen sind. Einfach zwei Kabelbinder auf jeder Seite an den Frontständer und ca. 1 mm neben der Scheibe positioniert. Beim Drehen des Rades hat sich der Abstand nicht geändert, sie haben also keinen Seitenschlag.
Also habe ich die Bremszangen zerlegt und gründlich gereinigt. Immer wieder erstaunlich, wie viel Schmodder sich unter den Dichtungen sammeln kann, obwohl diese noch tadellos sind. Nachdem alles sauber war, ließen sich die Kolben wieder ganz leicht von Hand zurückdrücken. Neue Bremsflüssigkeit rein, entlüften, fertig. Nur leider war das Schaben immer noch da, wenn auch leiser. Ich habe dann auf der Scheibe ein paar Riefen entdeckt, die zum Teil leicht herausragten. Ich habe die geglättet, alles wieder gereinigt und nun schabt es so gut wie gar nicht mehr. Das Bisschen bremst sich bestimmt noch weg.
Gabel überholen
Als nächstes war die Gabel dran. Die Standrohre der GSX400F haben viele kleine Rostpickel und leider auch einige innerhalb der Lauffläche. Das ist vermutlich der Grund dafür, dass der rechte Gabeldichtring undicht wurde. Während einer kleinen Steigerwaldtour hat es das Öl tropfenweise rausgedrückt und aus der Gabel waren immer wieder metallische Geräusche zu hören. Also führte kein Weg an einem neuen Dichtring vorbei. Und wenn schon, dann natürlich gleich bei beiden Holmen. Also beide Gabelholme raus.
Ohne Gabelholme sieht die Katana aus wie eine traurige Ente. 😉
Dank Werkstatthandbuch und guter Tipps waren die Holme schnell zerlegt. Der Zustand war sehr erfreulich. Das Innenleben sieht aus wie neu und auch die Dichtflächen zeigen keine Korrosion.
Die Rostpickel habe ich mit einem ganz feinen Schleifpapier vorsichtig abgeschliffen. Die Vertiefungen bekomme ich damit zwar nicht weg, aber immerhin steht nichts mehr über, was die Dichtringe in Rekordzeit zerstören würde. Eine etwas “russische” Methode, das stimmt. Aber in Anbetracht des Zustandes und Wertes der Katana die vernünftigste Lösung. Sobald ich neue Dichtungen habe, geht es weiter.
Gabeltausch GSX400F – GSX550
Mein mittelfristiger Plan ist es, der Katana eine andere Gabel zu verpassen. Die originale 33er funktioniert zwar gut, sieht aber etwas mickerig aus. Deshalb hatte ich mir schon vor einer Weile die Gabel einer GSX550 in die Ecke gestellt. Mit einstellbarer Druckstufendämpfung, aufgeschraubten Stummellenkern und immerhin 37 mm Standrohrdurchmesser.
Da die Gabel der Katana ohnehin gerade zerlegt war, war die Gelegenheit günstig, die andere Gabel testweise einzubauen. Nachdem ich die ganzen Kabel, Züge und Schläuche abgebaut hatte, war der Ausbau der originalen Gabelbrücken kein Problem mehr.
Die neue Gabel war innerhalb weniger Minuten montiert. Und was soll ich sagen? Sie passt. Sie passt absolut perfekt! Lager, Steuerrohr, Radachse, Distanzhülsen – alles passt saugend!
Zwei Probleme konnte ich bis jetzt entdecken: Die Lenkanschläge sind etwas zu kurz, so dass die Standrohre am Tank anschlagen. Da fehlen vielleicht 1-2 mm. Da würde es also schon reichen, ein paar Schweißpunkte auf den Rahmen zu setzen oder einen dünnen Gummi anzukleben.
Außerdem passen die alten Bremszangen nicht an die neue Gabel. Mit einer Adapterplatte sollte es aber problemlos gehen. Vorher will ich aber noch schauen, ob ich evtl. eine Bremsanlage bekomme, die an die Gabel passt. Vielleicht kann ich mir die Adapterplatte dann sparen. Ich hab schon eine Bremsanlage gekauft, die eigentlich passen sollte, aber sie passt nicht. Mal schauen.