Da sich der Prototyp bewährt hatte, wollte ich eine vernünftige Schwingkammer bauen, die nicht aussieht wie eine pickelige Trinkflasche. Gar nicht so einfach…
Versuch 1 – Schweißen
Das Problem beim Prototypen war, dass das Edelstahlblech nur geschätzte 0,3 mm stark war. Es gibt sicher Menschen, die sowas sauber mit einem MAG-Schweißgerät hinbekommen – ich gehöre nicht dazu. Selbst auf niedrigster Stufe habe ich nur Löcher ins Blech gebrannt und dicht bekommen habe ich es letztlich auch nicht richtig. Ich habe deshalb beim zweiten Versuch nach etwas mit größerer Materialstärke gesucht und habe mir eine Edelstahl-Thermoskanne gekauft, aus der ich den inneren Behälter rausgetrennt habe. Leider war der nicht wirklich dicker und obendrein nicht zylindrisch sondern leicht kegelförmig. Ich habe es trotzdem versucht. Die Tülle habe ich noch halbwegs sauber eingeschweißt bekommen, aber beim Deckel bin ich – wie man sieht – mal wieder gescheitert.
Versuch 2 – Alulöten
Bislang hielt ich Alulöten für eine Technik, die nur von erfahrenen Profis beherrscht wird. Ich habe trotzdem ein bisschen recherchiert und auf Youtube Videos gefunden, bei denen das ganz einfach aussah. Also habe ich mir das entsprechende Alulot AL390 mit Flussmittelummantelung bestellt und eine 0,75er-Aluflasche bei Decathlon gekauft.
In den Videos sah das deshalb ganz einfach aus, weil gerade und eben liegende Bleche verlötet wurden, bei denen das flüssige Lot ganz leicht verteilt werden konnte. Bei mir ging es aber um eine runde Oberfläche, von denen das Lot sofort runterlief, sobald es flüssig war. Dementsprechend dünn sind die Nähte geworden. Trotzdem ist das Ergebnis deutlich schöner als beim Schweißen.
Nach Entfernung der Flussmittelrückstände habe ich das überschüssige Lot abgeschliffen und die Unebenheiten mit Aluspachtel aufgefüllt.
Nach dem Abschleifen gab es noch eine Grundierung und ein paar Schichten mattschwarzen Lack aus der Sprühdose. Ich finde, das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Montiert habe ich die Boost Bottle mit zwei 75 mm-Regenrohrschellen. Eigentlich wollte ich kleine Haltebleche direkt an die Flasche löten, um die Befestigung unauffälliger zu lösen, aber ich hatte Angst, dass das dünne Alu den Vibrationen nicht gewachsen ist und die Flasche reißt. Die Schellen sind relativ breit und verteilen die Vibrationen auf eine größere Fläche, da darf eigentlich nichts passieren. Dazu habe ich mir einen passenden Halter angefertigt, der an einer Rahmenstrebe unter dem Tank festgeschraubt ist.
Und so sieht das dann am Ende aus:
Ich finde es recht gelungen. Ein nettes Detail, das nicht sofort ins Auge springt und sich gut ins Gesamtpaket einfügt. Projekt erfolgreich abgeschlossen. 😉
Hey,
cooles Teil ?
Ich würd nur gern noch wissen was das für ein Schlauch ist, also Außen- und Innendurchmesser bzw. wo man sowas herbekommt, da der schon gut biegbar aussieht, was ich sonst bei einem 12mm Benzinschlauch nicht gedacht hätte.
MfG Laurenz
Der Schlauch ist ein Benzinschlauch aus dem LKW-Bereich. Innendurchmesser 12 mm, außen kann ich Dir leider nicht sagen. Ca. 16 müssten es sein.