Die kleine Katana nimmt langsam Form an. Sie ist zwar noch weit von der Vollendung entfernt, aber ich konnte mal wieder sehr viel auf meiner Liste abhaken oder zumindest die Planung kräftig vorantreiben: Die Beleuchtung hinten ist fertig, der vordere Bremslichtschalter geht zuverlässig und für die Sitzbank gibt es immerhin einen ersten Prototyp.
Ich fange mit dem einfachsten an:
Den Bremslichtschalter tauschen
Der Bremsflüssigkeitsbehälter der Vorderradbremse meiner GSX400F war offensichtlich längere Zeit undicht. Anders lässt sich das Geschmodder im Bremslichtschalter nicht erklären, das mir schon bei einer ersten Besichtigung entgegenquoll. Ich habe damals alles penibel gereinigt, die Kupferflächen abgeschliffen und den Kontakt gangbar gemacht. Das hat eine Weile funktioniert, dann blieb das Bremslicht wieder finster.
Also habe ich mir einen neuen Bremslichtschalter gekauft, inklusive Kabel und allem Drum und Dran. Den gibt es bei Louis für schlanke 9,99 Euro:
Ein bisschen Kreativität hat die Suche nach dem Schalter aber erfordert, denn mein Motorrad taucht in der Artikelbeschreibung nicht auf. Das ist nicht wirklich überraschend, schließlich ist das gute Stück über 30 Jahre alt und war schon damals ein Exot. Laut Beschreibung passt der Schalter aber für verschiedene Suzukimodelle der 70er und 80er, insofern war zu vermuten, dass er auch bei der GSX passt.
Im Lieferumfang ist wirklich alles enthalten: Das Kabel mit der Kontaktplatte, der Kunststoffschieber inkl. Kupferblech und Druckfeder, die Abdeckung und zwei Schrauben.
Zum Tausch sollte man die Bremsarmatur abbauen. Der Schalter sitzt nämlich auf der Unterseite und der Schieber wird nur lose reingelegt. Es ist praktisch unmöglich, das im montierten Zustand auszutauschen; ständig fallen die Kleinteile runter und verschwinden auf Nimmerwiedersehen unter Regal oder Werkbank. Also erst die Armatur abschrauben und dann den alten Schalter entfernen. So sah er aus:
Die Mechanik vom Bremshebel wird gereinigt und die Lauffäche des Schiebekontakts leicht eingefettet. Dann wird der zusammengesetzte Kontakt in die Aussparung am Bremshebel gesetzt.
Danach wird die Kontaktplatte in Position gebracht, und zwar so, dass der Kontakt die beiden Kupferkontakte im Ruhezustand nicht berührt. Das Kabel zeigt in diesem Fall nach hinten.
Wie man sieht verfügt die Platte über zwei Langlöcher. Die dienen nicht nur dazu, Fertigungstoleranzen auszugleichen; man kann damit den Schalter auch einstellen.
Es wird also die Abdeckung draufgesteckt und dann die beiden Schrauben so locker reingeschraubt, dass sich die Kontaktplatte noch verschieben lässt. Jetzt kann die Armatur wieder am Lenker befestigt werden. Als nächstes die Zündung anschalten und den Hebel leicht betätigen. Der Schalter sollte so eingestellt werden, dass das Bremslicht genau dann leuchtet, wenn der Leerweg des Hebels überschritten ist und die Bremse zupackt. Am Ende werden die Schrauben festgezogen und wird sind fertig:
Blinker-Rücklicht-Bremslicht-Kombination
Ich habe mir Blinker gekauft, in denen Rück- und Bremslicht integriert sind. Auf die Weise spare ich mir ein klobiges Rücklicht. Aber wo bringe ich die an meinem umgebauten Rahmenheck an?
Eigentlich wollte ich dazu kleine Haltebleche an das Heck schweißen, aber die Verstärkungsbleche der oberen Stoßdämpferaufnahmen sind noch viel besser geeignet. Ich habe einfach außen ein 8-mm-Loch für den Blinker und innen ein 10-mm-Loch für das Kabel gebohrt. Innen ist es etwas größer, damit ein Kabeldurchführungsgummi reinpasst. Ich hatte mir erst überlegt, ob ich das Kabel ein Stück durch den Rahmen verlege und dann weiter vorne in der Nähe der Batterie austreten lasse. Aber das wäre ziemlich fummelig geworden und der TÜV hätte es sicher auch nicht gerne gesehen, wenn ich so weit vorne große Löcher in den Rahmen gebohrt hätte. So wie es jetzt ist, mache ich mir hingegen keine Sorgen bezüglich der Stabilität: Alles ist ein gutes Stück hinter der Stoßdämpferaufnahme und somit unbedenklich.
Außen habe ich eine M8-Mutter aufgeschweißt, um den Blinker dort festschrauben zu können.
Ein bisschen schwarze Farbe drauf und schon sieht das ganz gut aus:
Und es funktioniert sogar!
Ich frage mich nur, ob das von der Position passt. Die Vorgaben des TÜV bezüglich Abstand und Höhe sind erfüllt. Ich finde allerdings, dass sie ein bisschen weit vorne sind. Dazu habe ich aber keine Vorgaben gefunden. Anscheinend kann man die Blinker und das Rücklicht so weit vorne positionieren, wie man will, solange es von hinten sichtbar sind.
Eine Sitzbank selbst anfertigen
Eine Sitzbank ist immer eine sehr individuelle Sache. Die Rahmenform, die Tankbefestigung und auch die Sitzbankbefestigung muss berücksichtigt werden. Ganz zu schweißen von der Optik.
Die beiden Sitzbänke, die ich für meinen Racer angefertigt habe, haben Hartplastik bzw. Holz als Grundplatte. Beides hat super funktioniert, allerdings sehe ich diesmal Probleme: Durch das hochgezogene Rahmenheck der Katana muss auch die Grundplatte der Sitzbank hinten abgewinkelt sein. Zwar könnte man sowohl Plastik als auch Holz entsprechend verformen, aber ich bekomme das mit meinen Mitteln nicht hin. Eine Lösung wäre, die Kunststoffplatte in 2 Teile zu sägen und diese mit abgewinkelten Blechen zu verschrauben.
Allerdings frage ich mich, ob ich die Bank dann nicht auch gleich aus Blech bauen könnte. Viele klassische Sitzbänke haben einfach ein Blech unter dem Schaumstoff. An den Rändern abgekantet und evtl. noch mit einer Sicke in der Mitte versehen reicht ein 1-mm-Blech locker aus.
Das Abkanten ist hinten an der Rundung natürlich sehr schwierig, aber da könnte man ja auch einfach einen Blechstreifen anschweißen. Ich werde weiter darüber nachdenken. Für den Anfang habe ich schon mal alles ausgemessen und eine Schablone aus Pappe angefertigt.
Mein größtes Problem ist vorne der Anschluss an den Tank. Ich würde die Sitzbank gerne so bauen, dass sie sowohl die zentrale Tankbefestigung als auch die seitlichen Aufnahmen für die Seitenverkleidungen abdeckt. Die Sitzbank müsste vorne also eine Art Tunnel bilden, der sich trichterförmig aufweitet und oben sowie seitlich über den Tank geschoben werden kann. Ob das machbar ist? Und obendrein noch gut aussieht? Mal sehen.
PS: Ratracer.de in der Motorrad Abenteuer!
Fast hätte ich es vergessen zu erwähnen: Ich wurde neben vielen anderen Motorradbloggern in der Motorrad Abenteuer vorgestellt. Juhuu! 🙂
Ich wollte den Lesern der Zeitschrift übrigens meine Visage ersparen und habe dem Redakteur deshalb ein Fotos meines Motorrades geschickt. Das scheint aber nicht den Vorstellungen der Zielgruppe zu entsprechen und wurde deshalb einfach weggelassen. Was meine Freude über den Artikel aber nur minimal schmälert. 😉
Hi Martin!
Wenn es schon nicht als Scheinwerfer Grundplatte geklappt hat,
vielleicht funktioniert ja jetzt das Skateboard als Grundplatte für die Sitzbank?
Beste Grüße
Das klappt aus verschiedenen Gründen nicht. Das mit der Sitzbank wird nämlich ein bisschen komplizierter als mir lieb ist. Ich werde berichten. 😉
Schade 😉
Aber ich bin gespannt!