Mit dem Radracer geht es Stück für Stück weiter. Ich habe den Rahmen für’s Erste fertiggeschweißt. (Ob das hält, muss man sehen.) Und damit es schon ein bisschen nach was ausschaut, hat er eine provisorische Dosenlackierung erhalten. Die nötigen Neuteile sind bereits bestellt und ich habe noch eine verrückte Idee gehabt, die ich demnächst ausprobieren will.
Auch wenn die Schweißnähte am Rahmen von professioneller Seite für ungenügend befunden wurden (woran ich nicht zweifle), will ich es trotzdem erstmal so lassen. Ich werde das Fahrrad erstmal grob komplettieren und dann eine harte Belastungsprobe vornehmen. Sollten meine Schweißnähte das überleben, freue ich mich. Und wenn nicht, kann ich mir immernoch überlegen, wie es sich besser lösen lässt. (Ich bin schon auf dem Federsattel rumgehopst, bis die Federn auf Anschlag waren. Das hat der Rahmen immerhin ausgehalten.)
A propos Rahmen: Der Oberzug ist fertig! Wie geplant habe ich dazu eine schwere Ankerkette zusammengeschweißt. Auch hier sind die Schweißpunkte alles andere als eine Augenweide. Deshalb verzichte ich diesmal darauf, sie im Detail zu zeigen. Nur soviel:
Eine perfekte Aneinanderreihung von Sollbruchstellen. Der Alptraum eines jeden Statikers. Bis jetzt hält es. Toitoitoi. 🙂
Beim Lack war ich zugegebenermaßen nicht sehr originell. Ich habe mich für den Hotrod/Bobber-Klassiker entschieden: mattschwarzer Rahmen, rote Felgen, Weißwandreifen. Das ist zwar schon fast ein schlechtes Klischee, sieht aber trotzdem geil aus und zumindest im Fahrradbereich hat man sich daran noch nicht satt gesehen.
Immerhin eines habe ich aber anders gemacht: Ich habe die Kette metallisch blank gelassen und nur mit Klarlack überlackiert, damit es nicht so schnell rostet. Also fast wie beim Ratracer.
Die Lackierung ist ziemlich miserabel geworden. Einerseits weil Lack und ich generell auf Kriegsfuß stehen. Andererseits, weil es knapp über Null Grad hatte und bei solchen Temperaturen Lackieren grundsätzlich keine Aussicht auf Erfolg hat. Obendrein habe ich den billigsten Baumarktlack für 3,90 Euro genommen. Es ist also sehr fleckig geworden, teilweise mit Läufern und anderen Fehlern. Aber für einen ersten Eindruck reicht es. Sollte sich das Fahrrad (und vor allem der Rahmen) bewähren, kann ich mir immer noch überlegen, es noch mal richtig lackieren oder sogar pulverbeschichten zu lassen.
Jetzt fehlt nur noch der Antrieb, die Schaltung und natürlich die Reifen. Da ich im örtlichen Fahrradhandel nicht fündig wurde, habe ich mir im Internet ein paar 26″-Weißwandreifen und zwei Nabenschaltungs-Ketten mit Kettenschloss bestellt. (Wirklich faszinierend, dass große Fahrradläden sowas nicht vorrätig haben. Dem Verkäufer war es offensichtlich peinlich.) Der Einbau dürfte relativ einfach werden. Nur bei der Kette bin ich mir noch nicht sicher, wie das funktioniert. Ob sich die problemlos am Rahmen vorbeiführen lässt und ob sie nicht zu stark durchhängt. Evtl. muss ich da noch ein zusätzliches Zahnrad zur Kettenführung verbauen.
Dann braucht das Rad noch einen Ständer. Ich habe einen passenden hier, aber der ist zu kurz. Den werde ich ggf. etwas verlängern.Vielleicht baue ich mir aber auch selbst einen. Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob das lange Fahrrad auf einem einfach Ein-Arm-Ständer sicher steht. Sowas wie ein Hauptständer am Motorrad wäre wohl sicherer.
Offiziell bräuchte das Rad dann natürlich noch Beleuchtung. Ich habe noch einen tollen kleinen Traktorscheinwerfer, der perfekt zu dem Rad passen würde. Da muss ich mir allerdings noch überlegen, wie ich den betreibe. Auf einen Dynamo würde ich gerne verzichten. Evtl. die Elektrik aus einer Taschenlampe in die Traktorlampe reinbasteln? Und was mache ich mit dem Rücklicht? Mal sehen.
Für den Lenker habe ich noch eine witzige Idee gehabt. Eigentlich wollte ich braune oder beige Griffgummis im Bobber-Stil. Die sind allerdings relativ teuer und der rechte ist zu groß, da er ja auf einen Gasgriff montiert werden muss. Ich bräuchte also zwei Paare, um zwei linke Griffe zu haben. Ein teurer Spaß. Ähnliche Fahrradgriffe gibt es sicher auch, aber da ich einen Zoll-Lenker habe, passen die normalen mit 22 mm Durchmesser nicht.
Außerdem dürften zwei kleine Griffgummis auf einem 1,20 m langen Lenker albern aussehen. Die nächste Idee war Lenkerband. Das könnte ich deutlich länger machen. So weit, so gut. Ich habe aber eine Idee gehabt, die noch besser aussehen dürfte und noch etwas origineller ist: Den Lenker in Leder einnähen! So wie man das früher bei Rennrädern gemacht hat. Das will ich jetzt mal probieren. Entweder fast den ganzen Lenker oder nur die 30 cm langen Enden. Das soll auch angeblich nicht soooo schwer sein. Und wenn es doof aussieht, kann ich immer noch Lenkerband kaufen. 🙂