Schweden 2012 – 8. Tag

Heute hatte ich meine erste Panne! Naja, keine richtige Panne, sondern mehr eine Eigenart von Emmi, die zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt eintrat: Normalerweise beträgt die Reserve vom Tank etwa 2 – 3 Liter, was also mindestens 25 km entspricht. Manchmal schalte ich aber auf Reserve und nach weniger als 5 Minuten ist Schluss. Liegt vermutlich an Rostpartikeln, die das Sieb vom Benzinhahn zusetzen. Damit wäre auch schon geklärt, WAS passiert ist. Fehlt noch das WO. Mitten auf der ca. 5 km langen Öland-Brücke! 4 Spuren, recht viel Verkehr und kein Standstreifen. Also rechten Blinker an, möglichst weit rechts ran und schnell 3 Liter aus dem Kanister drücken. Und dann schnell weiter. Zum Glück ist alles gutgegangen. 🙂
A propos Tanken. Das ist hier auch so ein Thema. Die meisten Tankstellen sind Automaten-Tankstellen, an denen man mit Kredit- oder Tankkarte bezahlen muss. Mit meiner EC-Karte komme ich da nicht weit. Aber selbst an manchen normalen Tanken gibt es einzelne Säulen, die nur mit Karte funktionieren. Heute war ich an einer mit 5 Säulen. Da gab es alles von Ethanol bis City-Diesel. Aber normales Benzin nur an einer, und die ging natürlich nur mit Karte. Ich kapiere echt nicht, was das soll.

An der nächsten Tankstelle hatte ich dann Erfolg. Und während ich da so stehe, kommt ein Trupp von 10 Vespas zum Tanken. War echt lustig, dieses laute Zweitaktgeknatter. Und auch lustig anzusehen, wie sie alle ihre Ölflaschen und Messbecher ausgepackt haben. 🙂

Später habe ich einen Elchpark besucht. Eigentlich war es albern. Man zahlt ca. 10 Euro, darf sich dann mit 6 anderen Touris hinten auf einen Pickup setzen, der dann mit nicht mal Schritttempo zwei Runden durch ein etwa fußballplatzgroßes Areal dreht, auf dem 5 zahme und gelangweilte Elche stehen. Das hätte man auch zu Fuß machen können und die zweite Runde war total überflüssig und sollte nur darüber hinwegtäuschen, wie klein das Gehege ist. Ich fand’s trotzdem toll, weil ich als einziger das 10 Wochen alte Elchbaby füttern durfte. Das war war aber auch süüüß. 🙂

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Danach habe ich mich Richtung Norden orientiert, da ich noch nach Vimmerby wollte. Da in der Nähe hat nämlich Astrid Lindgren gelebt und viele ihrer Bücher spielen hier. Eigentlich wollte ich auf dem Weg einen Zeltplatz suchen, aber da mich zwei Stück nicht überzeugt haben, bin ich doch direkt durchgefahren. Leider bin ich dann kurz vor dem Ziel in einen heftigen Regen geraten und ordentlich nass geworden. Ich konnte gerade noch widerstehen, im Pippi Langstrumpf-Hotel abzusteigen, und habe mir stattdessen aus meiner Plane ein prima Vorzelt gebaut. Warmes Heim, Glück allein:

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Noch was zu Emmi: MZs sind ja berühmt-berüchtigt für ihren blechernen Klang: Rängdängdäng. Bei meiner restaurierten Solo-ES klingt das dank des dünnwandigen Nachbau-Auspuffs richtig lächerlich. Als würde man in eine leere Bierdose husten. Umso toller fand ich immer den Sound meines Gespanns, weil da der 45 Jahre alte Auspuff so mit Ölkohle zugesetzt war, dass sie nur dumpf und laut vor sich hin gedonnert hat. Okay, es war immer noch keine Harley, aber für eine MZ klang das wirklich toll. Nun hat sie sich aber in der letzten Woche durch die vielen Langstrecken komplett freigebrannt und summt selbst bei hohen Drehzahlen nur leise vor sich hin. Kaum zu hören! Bei niedrigen Drehzahlen könnte man das glatt für einen Elektromotor halten. Argh! Ich hoffe, das gibt sich, wenn ich in Würzburg wieder viel Kurzstrecke fahre. 🙂

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