Mit dem Gespann durch Schweden

Diesen Sommer erfülle ich mir einen alten Traum: Ich mache alleine eine Motorradtour durch Schweden.

Genuss durch Verzicht

Ich will auf jeden Luxus und jede moderne Spielerei verzichten. Zelt statt Ferienwohnung, Karte statt Navi, Notizbuch statt Weblog, MZ-Gespann statt Touren-Motorrad. Nur ich, die Natur, 19 PS unterm Hintern und in der Nase den Geruch von Freiheit und Zweitaktöl. 🙂

Anfang August geht es los. Von Würzburg über Halberstadt, Bad Kleinen nach Sassnitz und von dort mit der Fähre nach Trelleborg. Dann an der Küste entlang richtung Osten bis nach Öland. Wieder zurück richtung Nordwesten durch Smaland und in einem Bogen nach Malmö. Von dort entweder mit der Fähre zurück nach Rostock oder auf dem Landweg durch Dänemark zurück nach Hause. Die Tagesstrecken liegen zwischen 250 und 400 km. Das sollte auch mit so einem alten Fahrzeug problemlos machbar sein, ohne in Stress auszuarten. Soweit die grobe Planung, wo es genau langgeht, entscheide ich ganz spontan vor Ort.

Die Planung

So eine Tour will natürlich gut geplant sein. Ich habe eine Liste erstellt, was ich alles benötige. 3 volle Seiten von A wie Allergietabletten bis Z wie Zeltplane.

Einiges musste ich mir kaufen (Campingbesteck, Taschenlampe, Klappspaten, …), anderes habe ich in den letzten Tagen angefertigt. Zum Beispiel ein Dreibein, um überm Lagerfeuer kochen zu können. Aus 3 Stahlrohren, einem Haken und einer Kette habe ich mir dieses feine Teil gebastelt. Superstabil und lässt sich im Handumdrehen zusammenklappen und leicht im Beiwagen verstauen:

Am Motorrad habe ich auch schon ein paar Änderungen vorgenommen. Eine gut zugängliche Bordsteckdose erlaubt es mir, das Handy oder die Kameraakkus einfach aufzuladen:

Und ein Fahrradtacho neben der Sitzbank schont die Reisekasse, indem er mir hilft, die rigiden schwedischen Tempolimits einzuhalten (70 km/h auf Landstraßen). Außerdem habe ich so einen guten Überblick über die Tageskilometer und die Gesamtstrecke.

Bei so einem alten Fahrzeug ist natürlich immer die Frage, was man an Werkzeug und Ersatzteilen mitnimmt. Die MZ ist zwar absolut unkompliziert und zuverlässig, aber wenn was kaputtgeht, ist es mitunter schwierig, auf die Schnelle Ersatz zu bekommen. Dank Beiwagen habe ich auch ausreichend Platz, um viel mitnehmen zu können.

Erfahrungsgemäß geht immer das kaputt, wofür man keinen Ersatz dabei hat. Deshalb nehme ich lieber ganz viel mit, dann kann das schon mal nicht kaputtgehen. Eine etwas krude Logik, oder? 😉

Ursprünglich hatte ich sogar überlegt, einen kompletten Austauschmotor und zwei Räder mitzunehmen, bin aber wieder davon abgekommen. Ich werde stattdessen nur Kleinteile mitnehmen, die man auch vor Ort austauschen kann. Schlauch, Kette, Speichen, Sicherungen, Glühbirnen, Zündkerzen, Kupplungszug und so. Und für den unwahrscheinlichen Fall, dass der Motor kaputtgeht, habe ich immer noch meine ADAC-Plus-Mitgliedschaft. 😉

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2 Gedanken zu „Mit dem Gespann durch Schweden

  1. Bin grad auf deine Seite gestoßen und hab mir gedacht, noch so ein verrückter! 😉
    Ich fahr mit nem Kumpel auch am 28.07.2012 mit unserem MZ Gespann nach Schweden!
    Natürlich auch Survival-mäßig mit Zelt und Co.
    Wir fahren Travemünde-Trelleborg und dann ist unser erstes Ziel der Naturreservart Glaskogen. Ist echt schön da!
    Vielleicht treibt es uns noch nach Norwegen, aber das entscheiden wir dann vor Ort.

    Schönen Gruß ausm Ruhrpott:

    Mark

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