Die originale obere Gabelbrücke der MZ TS ist nicht gerade ein Kunstwerk. Wie bei MZ typisch wurde mehr Wert auf Funktionalität und Robustheit gelegt, als auf ausgefallenes Design. Außerdem ist sie aufgrund der Aufnahmen für den Lenker völlig ungeeignet, wenn man Stummellenker verwenden will.
Eine andere Gabelbrücke muss her
Das hat auch der Vorbesitzer des Motorrades erkannt und deshalb einen Eigenbau aus Alu angefertigt. Man sieht dem Teil an, dass es mit viel Liebe angefertigt wurde: 4 eingelötete Stahlhülsen für die Kontrollleuchten mit entsprechenden bunten Plastikkappen, Gewinde für Instrumentenhalterungen und Massekabel, Ausfräsungen zur Gewichtseinsparung, ein passendes Loch für das Zündschloss, etc. Leider sieht man ihm aber auch an, dass der Vorbesitzer keinerlei Geschmack hatte. So ein riesiges, klobiges Teil passt vielleicht an einen fetten Chopper oder einen brachialen Streetfighter, an einem filigranen Racer ist und bleibt es aber ein Fremdkörper.
Nun gut, was will man machen. Selbst eine schönere fräsen lassen kostet ohne entsprechende Beziehungen einen Haufen Geld, also habe ich die Gabelbrücke unter “nicht schön aber selten” verbucht und akzeptiert, dass sie mein zukünftiges Motorrad (verun)zieren wird.
Zwei untere Gabelbrücken?
Vor ein paar Tagen kam dann eine ganz neue Idee auf. Beim Schweißen fragte mich Jürgen, ob ich da nicht lieber eine untere Gabelbrücke von einer MZ ETZ verwenden wolle. Gute Frage. Geht das?
Mittlerweile weiß ich, dass es geht. Ich habe mir bei eBay ein Paar Gabelbrücken für 10 Euro gekauft, das eingeschrumpfte Steuerrohr gekürzt, von innen angesägt, die Brücke ordentlich erhitzt und dann den Rest vom Rohr mit einem großen Hammer rausgeschlagen.
Jetzt muss ich nur noch den Innendurchmesser etwas erweitern, damit das neue Rohr problemlos rein- und wieder rausrutschen kann. Bin mir noch nicht sicher, ob ich das mit einer Feile oder doch lieber mit einer Drehmaschine mache. Mangels Drehmaschine wäre mir die Feile lieber. 🙂
Außerdem muss ich natürlich noch die Lenkeranschläge und die Lampenhalterung wegflexen. Danach braucht die Brücke dann noch ein bisschen schwarzen Lack oder gleich eine Pulverbeschichtung.
Das ergibt dann hoffentlich eine Gabelbrücke, die besser ins Gesamtbild passt: Filigran und auf das Notwendigste reduziert. 🙂 Außerdem hat sie noch zwei große Vorteile:
1. Ich kann das Zündschloss anbringen, wo ich will, und muss es nicht so offensichtlich an der Gabelbrücke befestigen. Ich habe mir schon einen schönen Platz im Rahmendreieck überlegt.
2. Ich kann die Gabelholme durch die Brücke durchstecken. Das ist bei der originalen und der gefrästen Brücke nicht möglich, da es dort einen Anschlag für die Holme gibt, an denen sie verschraubt sind. Durch die Klemmung kann ich sie jetzt aber frei platzieren und das Motorrad somit vorne tieferlegen. Ob das sinnvoll und schön ist, muss sich zeigen. Aber immerhin habe ich dazu jetzt die Möglichkeit. 🙂
Update:
Habe gerade noch die Gabelbrücke bearbeitet. Also Anschläge und Halterung abgeflext und geschliffen. Sehr reduziert, oder? 🙂
Der Rahmen hat bei der Gelegenheit auch noch den letzten überflüssigen Halter verloren. Jetzt ist er wirklich “clean“.
Ich habe die Bohrung für das Steuerrohr mit dem Dremel leicht ausgeschliffen. Jetzt lässt sie sich leicht draufstecken und sitzt perfekt. Hier ein Foto der zusammengesetzten Gabel:
WIE GEIL IST DAS DENN! SEHR sehr GEIL! Du bist der Gabelbrückengott. ne echt, ich finds super! Kühle Idee. Einfach nur geil.