Eigentlich gilt die 35mm-Gabel der MZ als richtig gutes Stück Technik. Sie bietet selbst für heutige Maßstäbe erstaunlich gute Dämpfungs- und Fahreigenschaften, ist robust, verschleißarm und dank ihres beispielhaft simplen Aufbaus einfach zu warten und zu reparieren. Tja, normalerweise.
Bei mir gab es leider zu Beginn einige Probleme: Erst war die Gabel unten undicht, dann oben. Dann wollte sie (aufgrund verspannter Montage) nicht mehr ausfedern. Nach etlicher Bastelei und dem Einbau progressiver Federn von Wilbers war endlich alles, wie es sein sollte. Bis vor Kurzem.
Erst begannen die Nachbau-Staubmanschetten sich aufzulösen. Der billige Gummi bekam immer mehr Risse und hielt nur noch, weil ich Isolierband um die Manschetten gewickelt hatte.
Dann begann die Gabel oben leicht zu schwitzen. Der einseitige Ölnebel war nicht dramatisch oder gefährlich, dafür aber hartnäckig.
Als dann auch noch ein dicker Ölfilm auf den Standrohren klebte, der sich beim Fahren durch die Dichtringe gedrückt hatte, war das Maß voll und Reparieren angesagt.
Ich habe alles sauber zerlegt und mit neuen Dichtungen versehen. Die relativ harten Simmerringe wurden gegen weichere getauscht, die oberen Verschlussstopfen zusätzlich zur Dichtmasse mit einem Gummiring abgedichtet und statt knüppelharter Nachbau-Staubmanschetten kamen Originalteile zum Einsatz, die aufgrund ihres Alters leider auch schon ziemlich hart sind. (Vielen Dank an Jürgen, der mir dabei eine ganz große Hilfe war!)
Beim Untersuchen der Standrohre fiel dabei auf, dass eines nicht ganz gerade ist. Da es aber nur ganz leicht krumm ist und vor allem nicht im Einfeder-Bereich, haben wir das Standrohr trotzdem weiterverwendet.
Jetzt hoffe ich sehr, dass die Gabel diesmal länger als eineinhalb Jahre dicht bleibt.