Heute habe ich die erste kleine Tour des Jahres gemacht. Standesgemäß mit dem Racer. Und die Fotoausrüstung hatte ich auch dabei. Die Ergebnisse sind aber leider etwas unbefriedigend.
Ich habe mir für dieses Jahr fest vorgenommen, mich mehr mit dem Blitz zu beschäftigen. So richtig mit entfesseltem Blitz, Funkauslöser, Durchlichtschirm, Farbfolien etc. Mein erster Weg hat mich deshalb in eine dunkle Unterführung geführt, wo es fast kein Licht gab und ich somit nur den Blitz zur Verfügung hatte. Die Kamera stand auf dem Stativ und ich habe das Motorrad aus verschiedenen Richtungen angeblitzt.
Am Computer wurden die Bilder dann zu einem zusammengefügt. Dadurch hatte ich quasi eine ganze Batterie von Blitzen, die ich nachträglich betonen oder zurücknehmen kann. Aber so richtig klar komme ich damit noch nicht. Wenn ich nur wenige “virtuelle” Blitze nutze, habe ich harte Schatten im Hintergrund und viel zu starke Kontraste. Verwende ich viele Fotos mit vielen Blitzen, wird das ganze Motiv “plattgeblitzt”, ich habe nur noch helle Bereiche und damit keine Tiefe mehr. Beides ist irgendwie Mist.
Ich habe deshalb einen Kompromiss gesucht, bei dem das Motorrad und der Hintergrund gut ausgeleuchtet sind, bei dem aber trotzdem so wenig Lichtquellen wie möglich zum Einsatz kommen. So richtig glücklich bin ich mit den Ergebnissen nicht.
Vielleicht ist auch ein Problem, dass der Hintergrund so bunt und das Motorrad selbst so grau ist. Ich werde das Gleiche demnächst mit meiner knallroten Bandit machen. Vielleicht wirkt es da ganz anders.
Danach bin ich eine kleine Runde um Würzburg gefahren und habe mir einen ruhigen Feldweg gesucht. Momentan ist in der Natur noch nicht viel Grün zu sehen, dafür aber sehr viele verschiedene Brauntöne. Das hat auch seinen Reiz und passt ganz gut zu meinem farblosen Motorrad.
Das Bild finde ich ehrlich gesagt ziemlich gut. Aufgenommen habe ich es mit meinem neuen Yongnuo 50mm Objektiv, in das ich mich richtig verliebt habe. Damit lassen sich wunderschöne, wolkige Unschärfebereiche im Hintergrund erzeugen. Es hat nur leider das Manko, dass es beim Scharfstellen immer minimal vor oder hinter dem Hauptmotiv liegt. Wenn man “aus der Hüfte schießt”, sind die Bilder deshalb selten perfekt scharf. Aber mit Stativ und manuellem Fokus werden sie wirklich knackig. Sehr beeindruckend, wenn man bedenkt, dass dieses Objektiv gerade mal 47 Euro kostet!
Schwarzweiß und ohne Himmel sieht das Bild auch gut aus:
Das nächste Bild fand ich auch ganz okay, aber farblich total langweilig. Nachdem ich lange Zeit versucht hatte, eine hübsche und trotzdem glaubhafte Farbgebung hinzubekommen, habe ich frustriert aufgegeben und virtuell zwei Eimer Farbe drübergekippt. Kann man machen. Muss man aber nicht. 😉
Hier noch ein Bild aus der anderen Richtung und mit etwas natürlicheren Farben:
Hier habe ich noch versucht, das Motorrad von der Schattenseite zusätzlich mit dem Blitz aufzuhellen, aber das hat nicht so richtig hingehauen. Irgendwie hat der Blitz nicht nur das Motorrad aufgehellt, sondern das ganze Bild war deutlich heller. Keine Ahnung, was ich da falsch gemacht habe.
Dein Leid ist mir bekannt. 😀
Hatte auch mal einen Nachmittag mit diversen Tipps aus Büchern und dem Internet und der DSLR verbracht. Der Frust war größer als die Freude über eines (von ca. 300) Bildern, welches mir dann gefallen hat.
Es gibt auch Blogs in denen scheinbar alle Bilder HDR sind. Bei einem Bild einer ganzen Serie ist das ja noch nett, wenn aber alle Bilder so sind ist’s einfach nur Overkill.
Daher – trotz deinem Frust: Mir gefällt gerade die Mischung der Versuche als Bildmaterial in deinem Beitrag. Samt »Farbeimer 2x ausgekippt«. 😉
Silber scheint ruhige, dunkle Hintergründe zu mögen. Bunt und poppig »frisst das Silber auf«. Stell sie doch mal vor einen unbeleuchteten Tunnel. Sollte nur eben kein Zug herauskommen können. 😉
Danke für die aufbauenden Worte! 🙂
Du hast sicher recht, das Motorrad funktioniert einfach nicht mit jedem Hintergrund. Ich werde deshalb die nächste Fototour mit der Bandit machen. Mal sehen, was dabei herauskommt.
Und ich muss wohl auch mehr Demut lernen: Wenn ich mit der Erwartung loslege, dass jedes Foto ein Knüller wird, werde ich immer enttäuscht sein. Mein Ausschuss ist momentan noch relativ hoch. Solange am Ende wenigstens 1-2 schöne Fotos dabei sind, ist das schon ein Erfolg und das muss ich mir auch bewusst machen. Vielleicht ändert sich das mit mehr Übung und Erfahrung. 😉
Wow, die ist aber hübsch.