Ich habe mir vor einer Weile eine Ölflasche aus Alu an den Racer geschraubt, um immer ein bisschen Zweitaktöl dabei zu haben und damit meine Reichweite zu steigern. Leider war die Flasche zu dünnwandig und schon nach dem ersten Einsatz kaputt. Seitdem fahre ich mit einer Laborflasche aus Plastik rum, die zwar toll funktioniert aber nicht wirklich schön ist. Zeit für ein bisschen Schweißarbeit.
Ich habe mir ein passendes Edelstahlrohr mit 50 mm Außendurchmesser und 100 mm Länge besorgt, das somit perfekt in den Halter passt. Dazu ein bisschen Edelstahlblech, um das Rohr oben und unten verschließen zu können.
Das habe ich alles zusammengeschweißt. Um aus diesem Zylinder eine Ölflasche zu machen, habe ich in den oberen Deckel ein Loch gebohrt und eine M16-Mutter aufgeschweißt. Als Deckel habe ich ein Stück M16-Gewindestange genommen und einen Sterngriff aufgeschweißt. Um den Füllstand der Flasche ablesen zu können, habe ich eine alte Speiche innen an den Deckel geschweißt, quasi als Ölmessstab.
Nun sah das mit den wulstigen Schweißnähten nicht wirklich sauber aus. Ich habe deshalb zur Flex gegriffen und die Schweißnähte vorsichtig abgeschliffen. Leider nicht vorsichtig genug: An mehreren Stellen habe ich sie komplett weggeschliffen und die Flasche war somit undicht. Da ich keine Lust hatte, nochmal draufzuschweißen, habe ich es mit einem Provisorium versucht: Ich habe die undichten Stellen mit Sekundenkleber “versiegelt”. Große Hoffnungen, dass das funktioniert, habe ich mir nicht gemacht. Aber es hat tatsächlich geklappt!
Nur der Deckel war immer noch undicht. Das lag daran, dass ich den Griff nur schwer auf die Gewindestange schweißen konnte und durch die Schweißpunkte keine glatte Dichtfläche vorhanden war. Ich habe mir deshalb aus einer Hutmutter und einem Stück Gewindestange einen neuen Deckel gebaut. Das ist nicht ganz so schön, hält dank eines O-Rings aber wunderbar dicht.
(Ich hätte auch gerne eine normale M16-Schraube genommen und einen schönen Griff aufgeschweißt, aber finde mal jemand in Würzburg einen Baumarkt, der M16-Schrauben anbietet! Muttern ja, Gewindestangen ja, Schrauben nein. Deshalb diese Lösung.)
So, Flasche fertig und dicht. Wie sieht das Fazit aus?
Ziemlich vernichtend. Das Teil ist zwar ganz originell, herrlich rustikal und passt deshalb optisch gut zum Ratracer, ist aber leider nicht ganz ausgereift. Das Rohr ist nämlich ziemlich dickwandig (ca. 2 mm) und dadurch ist es erstens furchtbar schwer (die leere Flasche wiegt ein Pfund!) und zweitens beträgt das Fassungsvermögen nicht wie berechnet 200 ml sondern nur gut 150 ml. Das entspricht also knapp 8 Liter Sprit und somit einem Reichweitenzugewinn von nur ca. 130 km. Großer Aufwand, kleine Wirkung. Ich betrachte es deshalb erstmal als Prototyp und werde mir irgendwann noch eine gewichtsoptimierte Flasche schweißen.