Eigentlich dachte ich ja, eine elektronische Vape-Zündung im Gespann löst dauerhaft alle elektrischen Probleme. Ganz so einfach ist es dann doch nicht. Vor einem halben Jahr hat der Laderegler den Geist aufgegeben und hat mit über 17 Volt Ladespannung die Gelbatterie zerstört. Kürzlich gingen dann plötzlich die Blinker und das Licht nicht mehr – Batterie leer. Und das trotz täglicher Nutzung und obwohl die Ladekrontrollleuchte nie geleuchtet hat. Schon wieder der Regler im Eimer? Es war Zeit, sich dem Thema Spannung etwas genauer zu widmen.
Ich hab zwar ein Multimeter im Kofferraum, aber jedesmal den Seitendeckel abzuschrauben, um die Spannung zu messen, ist dann doch zu kompliziert, als dass man es ständig machen würde. Die Lösung wäre ein fest installiertes Voltmeter, mit dem ich idealerweise nicht nur die Ladespannung bei laufendem Motor im Blick habe, sondern auch die Batteriespannung bei ausgeschalteter Zündung, eingeschalteter Zündung und bei eingeschaltetem Licht. Nur so kann man grob abschätzen, ob die Batterie noch ihre Arbeit verrichtet.
Da die ES/2 eine Lenkerabdeckung hat und der Tacho in der Lampenmaske versenkt ist, kann man nicht einfach weitere Instrumente im Cockpit unterbringen. Am naheliegendsten war deshalb der linke Seitendeckel, hinter dem sich die meiste Elektrik und auch die Batterie verbirgt. Und da der Seitendeckel vor ein paar Jahren beim Sandstrahlen “verstrahlt” (=wellig) wurde und damit eh Schrott war, habe ich schon vor einer ganzen Weile ein Loch reingebohrt und eine alte Wassertemperaturanzeige in den Deckel gebaut – nur so als Gag.
In dieses Loch sollte jetzt das alte VDO-Voltmeter von einer BMW, das mir Jürgen (danke!) netterweise zur Verfügung gestellt hat. Leider hat das Voltmeter 52 mm Durchmesser, das Thermometer aber 60 mm. Also habe ich ein zweites Loch reingebohrt, mir zwei Halteklammern angefertigt und die Anzeige damit befestigt:
Um auch bei ausgeschalteter Zündung die Batteriespannung ablesen zu können, habe ich das Voltmeter parallel zur restlichen Elektrik direkt an die Batterie geklemmt. Und damit es nicht die ganze Zeit “läuft” und Strom zieht, habe ich ihm noch einen wasserfesten Schalter neben dem Vergaser gegönnt, über den ich es ein- und ausschalten kann.
Die Beleuchtung habe ich einfach direkt an Plus geklemmt, so dass sie immer leuchtet, wenn das Voltmeter an ist. Und zur Sicherheit noch eine fliegende 3-Ampere-Sicherung davor, weil ich mir nicht sicher bin, wie gut die Rückseite vor Wasser geschützt ist.
Jetzt kann ich mir problemlos anschauen, wie die Spannung einsackt, wenn ich die Zündung und das Licht einschalte. Und natürlich kann ich jederzeit bei laufendem Motor überprüfen, wie hoch die Ladespannung ist. Die Anzeige ist zwar beim Fahren nicht direkt im Blickfeld, aber man muss sie ja auch nicht permanent sehen und beim Geradeausfahren kann man problemlos einen kurzen Blick daraufwerfen.
Ach, das Wichtigste fast vergessen: Wie sieht es denn nun mit der Spannung aus? Nachdem ich die Batterie vor ein paar Wochen geladen habe und seitdem schon fleißig gefahren bin, hat sie aktuell 12,5 V. Also tadellos. Zündung an 12 V, Licht an 11,5 V. Bei laufendem Motor (kalt und niedrige Drehzahl) knapp über 14 V. Genau so soll es sein. 🙂