Als ich heute morgen aus dem Fenster geschaut habe, war alles weg. Die Straße, die Häuser, die Bäume, der Weinberg – alles in dicken Nebelschwaden versunken. Das perfekte Wetter für einen Ausflug ans Wolkenmeer!
Das “Wolkenmeer”
“Wolkenmeer”, so nennen meine Kinder und ich es, wenn man auf einem Berg steht und der Nebel unter einem eine durchgehende Fläche bildet und andere Berge wie Inseln daraus hervorragen.
Im Frühjahr und Herbst gibt es dieses Phänomen hier in Würzburg sehr häufig. Der Nebel füllt das komplette Maintal, aber sobald man das Tal hinter sich gelassen hat, herrscht Sonnenschein und klare Sicht.
Mein kleiner Sohn (fast 4 Jahre alt) und ich wollten uns deshalb gleich nach dem Frühstück auf die Suche nach dem “Strand” des Wolkenmeeres machen. Und er wollte unbedingt mit dem Motorrad fahren! Also habe ich ihn dick eingepackt, eine Thermoskanne mit heißem Tee gefüllt und los ging’s!
Ich selbst habe mich nicht wirklich dick angezogen, war dann aber erstaunt, wie empfindlich kalt es noch war. In Anbetracht des allgegenwärtigen Rauhreifs schätze ich die Temperatur auf ca -5°C. Sohnemann hat die ganze Fahrt über versichert, dass es ihm nicht kalt ist, aber ich bin sicherheitshalber trotzdem ganz langsam gefahren und habe gleich hinter Zell am Main, nach ca. 10 Kilometern, die befestigte Straße verlassen.
Ab dort ging es dann auf kleinen Feldwegen den Hang des Maintals hinauf. Wenig später rissen die Nebelschwaden auf und ein strahlend blauer Morgenhimmel begrüßte uns.
Ab hier ging es zu Fuß weiter. Wir haben hohle Bäume erkundet, ein altes Hornissennest gefunden, sind auf Baumstämmen rumgeklettert, haben heißen Tee getrunken, Tierspuren untersucht, Steine geworfen und viele Fotos gemacht.
Nach einer knappen Stunde sind wir wieder zum Motorrad gelaufen und haben dort noch ein kleines Picknick gemacht. Mittlerweile hatte sich der Nebel gelichtet und sogar die Festung Marienberg war zu sehen.
Auf der Rückfahrt wurde es dann noch mal richtig kalt, aber wir hatten es ja nicht weit.
Eine schöne kleine Tour mit Sohnemann und dem alten Eisenschwein und ein toller Einstieg in die Motorradsaison 2019. Ich bin gespannt, ob wir dieses Jahr auch eine größere Tour schaffen. An mir soll es nicht scheitern. 😉
Klingt so als ob du einen ganz wunderbaren Sohn hast und du ein toller Vater bist! Schöne Geschichte und tolles Team, ihr zwei. ?
Wir können beide auch anders. 😉