Ich mag TÜV-Termine. Wirklich! Zumindest mit einer MZ.
Das ist eigentlich immer witzig. Denn die Prüfer hier in Würzburg haben in den meisten Fällen noch nie eine MZ gesehen. Das kann man ihnen auch nicht verübeln, so viele MZetten fahren hier ja nicht rum.
Witzig ist vor allem, wie sie mit dieser Unkenntnis umgehen. Der eine macht einen auf dicke Hose und will mir dann erzählen, dass der Schwingenträger am Vorderrad meines Gespanns beim Bremsen einfedert und sich dabei nach hinten bewegt. Oder dass meine MZ eine Kreidler ist. Aha. Der nächste macht gar keinen Hehl aus seiner Unkenntnis und begutachtet das Gespann mit einer Mischung aus Interesse und Belustigung und ist dabei auch bereit, sich von mir weiterhelfen zu lassen, wenn er etwas nicht versteht. Meistens kommt dann noch das obligatorische “Mit dem Kugelschreiber an die Speichen klopfen”, weil sie nicht recht wissen, was sie mit dem Haufen Altmetall sonst tun sollen.
Der Höhepunkt ist natürlich immer der Fahrtest. Vor zwei Jahren ist der Prüfer (2 Meter groß und Schuhgröße “Kindersarg”) daran gescheitert, seinen Fuß zwischen Motor und Beiwagenrahmen auf den Bremshebel zu bekommen. Die Bremsprüfung bestand dementsprechend aus der Frage “Können Sie mir versichern, dass die auch wirklich bremst?“. Dieses Mal hat der Prüfer gleich ganz auf den Fahrtest verzichtet. Ich durfte vor seinen Augen zwei Runden auf dem Parkplatz drehen und dabei kräftig bremsen. Prüfung bestanden – in 2 Jahren sehen wir uns wieder. 🙂