Der Motor am Gespann ist schon ziemlich ausgenudelt und verliert an mehreren Stellen extrem Öl. Mit Ersterem könnte man zur Not noch eine Weile leben, Zweiteres ließe sich mit etwas Aufwand beseitigen. Aber da ich noch einen komplett überholten ES250/2-Motor im Regal liegen habe, habe ich mich für einen kompletten Motortausch entschieden. Kein großer Aufwand; mit etwas Übung ist das in wenigen Stunden erledigt… Zwei Tage später sind Motorrad und Beiwagen fast restlos zerlegt und alle Zeiger stehen auf Vollrestaurierung. 🙂
Naja, Vollrestaurierung ist sicher missverständlich. Ich möchte das Gespann nicht in einen Note-1-Zustand versetzen. Ich habe mich viel zu sehr in seinen rattigen Charme und die damit verbundenen Freiheiten verliebt. Tank, Sitzbank, Kotflügel, Verkleidung und Boot bleiben also, wie sie sind. Allenfalls sichtbarer Rost wird abgeschliffen und überpinselt.
Aber ich möchte die Technik auf Vordermann bringen. Die hat in den letzten Jahren durch den Alltagsbetrieb, teilweise auch im Winter mit Salz auf der Straße, doch sehr gelitten. Die Elektrik leidet unter vergammelten Kontakten, die Schwingenachsen siffen, die Beiwagenbremse ist undicht, die Gummilagerung verschlissen und sowohl Motorrad- wie Beiwagenrahmen rosten munter vor sich hin. Alles noch nicht wirklich dramatisch, aber warum warten, bis die ersten Teile unrettbar verloren sind?
Also nutze ich die Gelegenheit und das Winterwetter und lasse alle Rahmenteile sandstrahlen und mattschwarz pulverbeschichten. Die Elektrik wird mit einem neuen Kabelbaum und ein paar neuen Komponenten neu aufgebaut und der Beiwagen neu gelagert. Auch die Beiwagenbremse wird überholt. Dann ist das Gespann wieder für ein paar harte Jahre Alltagsbetrieb fit.